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Über das nicht immer einfache Leben auf der Skeleton Coast Tour
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Weiterführende Links
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Nach einer geilen Party und wenigen Stunden Schlaf ging es um 7.30 Uhr endlich in
Carmens Bulli los. Unsere erste kurze Zwischenetappe sollte Swakopmund sein. Da
wir uns vorher nicht wegkundig gemacht hatten, fanden wir uns schon nach kurzer
Zeit auf einem steinigen, schwer passierbaren Pfad, anstatt auf einer der
wenigen komfortablen Teerstraßen wieder. Vor Schreck hat Anna erstmal Pippi Fotos
gemacht. Irgendwann fanden wir dann einen Weg zurück auf die Teerstraße, kamen
aber dennoch ca. 2 Stunden später als kalkuliert, allerdings inspiriert durch
die pittoreske Landschaft, die uns aufgrund des Umweges offenbart wurde, in Swakopmund an.
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Im Meer erfrischten wir uns ein wenig. Schwimmen wollten wir uns sowieso für
später aufheben, da wir vorhatten, zügig weiter zu fahren, um noch Cape Cross zu besuchen und
ein wenig von der Skeleton Coast zu erleben. Pizza gab's in Swakop eh erst ab
17h und so fuhren wir weiter gen Norden um auf Robbenfang zu gehen.
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In Cape Cross angekommen verhüllten wir unsere Nasen zunächst mit
Kleidungsstücken, um uns an den Geruch von ca. 75000 Robben, sowie deren Urin
und Shit, langsam zu gewöhnen. Irgendwann hatten wir aber auch dies getan und
orakelten über Reinkarnation und ob ein Leben als Robbe die erbärmlichste
Möglichkeit ist. Nachdem wir reichlich Fotos geschossen hatten, begaben wir uns
auf die Weiterfahrt zur Skeleton Coast.
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Viele Gefahren und Irrwege warteten auf
dem Weg auf uns. So tauchte aus dem Nichts und im Nichts auf einmal ein
Stoppschild auf. Irritiert hielten wir an. Am schnellsten schaltete Anna, die
blind vor Wut das Schild aus der Verankerung riss. Als sie bemerkte, was sie
getan hatte und ihre Tat auch von den anderen kritisiert wurde, beschloss sie,
das Schild wieder einzubuddeln. Doch leichter gedacht, als getan. Kurzfristig drohte Anna der lieben, sowie unschuldigen Ronja mit
ewiger Verdammnis: Auszuleben in stoppschildhaltender Pose (siehe Foto).
Letztlich schafften wir es aber dann doch, das Schild wieder einzugraben und
ca. 20 Meter zu fahren, bevor der Wind es wieder in die Horizontale legte. Da
uns Sinn und Zweck des Schildes eh nicht offensichtlich waren, beließen wir es
dabei und machten uns unauffällig aus dem Staub.
Um die Skeleton Coast zu
besichtigen benötigt man nicht nur ein spezielles Permit, auch muss
man sich an die Ein- bzw. Ausfahrtszeiten halten. Das Camp, dass ca. 50 Km
vor dem Eintritt zur Skeleton Coast liegt, missfiel uns so sehr, dass wir uns
gleich zur Weiterfahrt entschlossen. Unglücklicherweise kamen wir erst gegen 17h bei
der Einfahrt zur Skelettküste an, Einlass wurde aber nur bis 15h gewährt. Den Überredungs- und
Betörungskünsten meiner Mitreisenden war es zu verdanken, dass wir das Tor
durchschreiten durften, um kostenlos unser Zelt für die erste Übernachtung
unserer Tour aufzuschlagen.
Die kühlwindige Feuchte ließ uns erzittern und das
Feuer war nur schwer zu entfachen. Letztlich fanden wir aber eine geruhsame
Nacht. Da sich uns die sanitären Anlagen weder geruchsneutral, noch blutleer
offenbarten, blieb die körperliche Hygiene bei den meisten aufs
Nötigste beschränkt.
Früh am nächsten Morgen begaben wir uns auf die Weiterfahrt in den Norden. Die Skeleton Coast verdankt ihren Namen den vielen aufgelaufenen Schiffen, deren
Mannschaften die sie umgebende lebensfeindliche Landschaft nicht lebendig zu
passieren gewusst hatten. Und so ließ auch das erste Schiffswrack nicht lange
auf sich warten.
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Beim Durchqueren der Skeleton Coast scheint sich auf den
ersten Blick nichts zu verändern. Endlose Weiten in einer immergleichen
Landschaft. Doch die
Veränderung findet statt. So langsam, dass die Wandlung bei ständiger
Betrachtung kaum zu bemerken ist. Schließt man aber einige Minuten oder gar
eine Stunde die Augen und öffnet sie dann wieder, so ist man immer wieder aufs Neue
beeindruckt von der sich wandelnden, wundersamen Natur.
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Kurz vor Torra Bay
hatten wir unseren ersten Platten. Ausgerüstet mit einem Reserverad schafften
wir es aber dieses Problem zu lösen. Da wir nur ein Reserverad dabei hatten und
unsere Tankanzeige auch eher nur noch düstere Zukunftsprognosen zuließ,
entschlossen wir uns, statt die nahe liegende Abzweigung nach Westen Richtung
Khorixas/Brandberg zu nehmen, noch 50 Km gen Norden zu reisen, um in Terrace
Bay Sprit und einen neuen Reifen zu erwerben.
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Sprit gab es dann auch. Die Kosten für ein Reserverad waren aber so pervers
hoch, dass wir uns entschlossen, ohne diesen zusätzlichen Schutzengel unsere
Reise fortzusetzen und auf unser Glück zu vertrauen. Ein wenig später platzte
uns - wie das dann so ist - der zweite Reifen. Freundliche Helfer bewahrten uns
aber vor einer Zukunft im afrikanischen Nirgendwo und wir konnten doch noch
unsere Reise fortsetzen.
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Im Aba-Huab Camp fanden wir eine sehr
gemütliche Residenz, mit Duschen unter Sternenhimmel und einer wunderschönen
Feuerstelle, welche Anna und Ronja inspirierte, Balletteinlagen vorzuführen ... Der
nächste Tag sollte uns zu alten Felsmalereien und zum Brandberg führen. Diesmal
dachten wir vorsichtshalber auch daran, zu tanken.
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Beflügelt durch eine Führung in Twyfelfontein - die unzähligen, alten Felsmalereien
sind sehr
beeindruckend -, fuhren wir später zum Brandberg. Der Brandberg
besitzt eine außergewöhnliche Flora und Fauna, die uns unser Tourguide Peter
dann auch näher brachte. Müde, aber durchaus beschwingt von den Ereignissen des
Tages, begaben wir uns am Abend - die hinter dem Brandberg untergehende Sonne im Rücken
-
auf den ersten Teil der Strecke Richtung Heimat.
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Unsere letzte Nacht verbrachten wir in Omaruru, einem kleinen Kaff,
bevor wir uns am nächsten Tag, mitgenommen doch glücklich, auf den
Heimweg nach Windhoek machten.
Christian |
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